Donnerstag, 26. Februar 2009

Class trip to the long man & Alfriston

Mal das Klassenzimmer zu verlassen und einen gemeinsamen Ausflug zu unternehmen, das freut nicht nur kleine Schüler!
Mark hatte uns intensiv auf diesen Ausflug vorbereitet:
Wir wussten...

- was daffodils sind
- das Nesseln brennen können (für Ali bisher nicht klar)
- dass flints nicht nur zum Feuer machen gebraucht wurden
- dass der Long Man of Wilmington auch einen Bruder und ein Pferd hat
- ..und natürlich, wie man den cream tea zu sich nimmt.


Eines wusste er aber vorher nicht: Dass der Wanderweg unter dem Regen der letzten Tage gelitten hatte!



In solchen Momenten diskutierte ich mit Ali über das Wetter in Saudi Arabien...




...während uns Mark versicherte, dass
a) diese Art "Gattertüren" nur in England vorkommen würden
und
b) der Weg sonst ganz anders aussähe


Wir glaubten es und kämpften uns durch die South Downs, denn unser Etappenziel lockte schon von ferne: Der Long Man of Wilmington!

Ein gewaltiges "Scharrbild" im Kalkhügel, welches aus prähistorischer Zeit stammen soll.
Es wird gemunkelt, dass es für Neuvermählte für den Kindersegen dienlich war, ihre Hochzeitsnacht zu seinen Füssen zu verbringen...

Andere britische Kalkbilder in der Landschaft lassen vermuten, dass sie tatsächlich der Fruchtbarkeit gewidmet waren... wie diese Aufnahmen zeigen.



Nun denn, für ein Klassenbild ist er alleweil ein dankbares Sujet!







Der National Trust ist eine grosse Natur- und Heimatschutz-Organisation in Grossbritannien, sie ist nach Staat und Krone (das tönt immer so schön) der drittgrösste Landeigentümer. Vorsitzender ist niemand geringerer als Prinz Charles.
Und hier in Alfriston ist "das Geburtshaus" dieser gemeinnützigen Organisation. Das Glergy House war das erste Gebäude, welches wegen seiner Authentizität gekauft und erhalten wurde.

Beeindruckt hat mich vor allem der Boden des Hauses.. er ist aus einer Mischung von Kalk und Kuhmilch hergestellt!




Die Schulreise musste natürlich mit einem authentic afternoon tea abgeschlossen werden: dem cream tea. Basis sind die süssen scones, drauf kommt marmelade und zuletzt noch cream, dicke süsse Sahne. Das ganze schmeckt wirklich himmlisch!
Ach ja, dazu gabs natürlich auch Tee!





Dienstag, 24. Februar 2009

Butcher's Heart & Cream Tea

"Das Wichtigste: Geht raus, sprecht Englisch!" *)

Das letzte Mal erzählte ich davon, dass auch Studenten nicht die ganze Zeit brav in ihrem Kämmerchen sitzen, nachdenken und lernen, sondern dass ein wichtiger Teil des
Sprachenlernens darin besteht, dass man den vertrauten Raum verlässt und sie anwendet...
... oder das zumindest versucht :-)

Und genau das mache ich natürlich mit grosser Begeisterung, so verbrachte ich schon drei Wochenende in London. Zuvor jedoch machte ich einen von der Studentenorganisation ukstudy organisierten Ausflug nach Windsor Castle und Oxford.

Bei dieser Gelegenheit


klopfte ich wieder mal bei meiner speziellen Freundin an,



welche mich selbsverständlich zum "cream tea" einlud, besuchte anschliessend das welberühmte College Eton, wo viele Prime Ministers aber auch Prinz Wiliam und Prinz Harry die Schule besuchten... Nun kann ich also mit Recht erzählen, dass ich Eton besucht habe.


Ok, wer kein Stipendium erhält, weil er ausserordentliche Fähigkeiten mitbringt, kann diesen Makel hier auch mit mehreren zehntausend Pfund pro Jahr überbrücken (So you don't have to be rich, but it certainly helps).

Ja, und dann, eine Bus-Stunde später und wie nach einem erfolgreichen College-Besuch üblich, erreichte ich die älteste Universität des englischsprachigen Raumes: Oxford.

Und wenn jetzt jemand gewaltige Bilder von monumentalen Universitätsgebäuden erwartet, muss ich enttäuschen:
1. Es gibt beides nicht, die Studienräume sind in unendlich vielen, kleinen Gebäuden in der ganzen Stadt verteilt.
2. Hat mich ein anderer Gebäudekomplex mehr interessiert, nämlich ein gedeckter Markt, wie ich ihn ähnlich, bloss nicht so elegant, schon in Istanbul und anderen asiatischen Städten erlebt habe. Und in diesem labyrintartigen Markt stach mir besonders folgende Auslage ins Auge:




Da musste man wirklich zweimal gucken, bis man neben den Gefühlen des Metzgers auch seine Ware entdeckte! Der Mensch muss sehr sympatisch (oder geschäftstüchtig) sein!


Zum Abschluss meines Oxford-Besuches gibts noch dieses nette Video aus dem christ church college refectory, welches nun vielen recht bekannt vorkommen dürfte...

hier wurden grosse Teile der Harry Potter Filme gedreht...






Morgen Donnerstag machen wir einen Klassenausflug nach Wilmington und Alfriston. Da werde ich sehr viele neue Eindrücke und Bilder mitbringen... jedenfalls lassen die Schilderungen meines neuen Lehrers Mark dies erwarten :-)

Und dabei werde ich wohl auch spannende und erotische Details des "Long Man of Wilmington" erzählen.

We'll see!

*) Originalzitat unserer Lehrer! "Sitzt am Wochenende nicht zu Hause in den Zimmern, sondern wendet das Gelernte an ..."

... Harry Potter, Seven Sisters und ich



Meine Fangemeinde wächst ...


... das wird mir von vielen Seiten her mitgeteilt!

Nette Beispiele finden sich in den vielen Kommentaren, in zahlreichen E-Mails und auch schon in ersten Links, welche zu meinem Blog gesetzt wurden.

Ein ganz nettes Beispiel findet sich hier:

Frau Tu Quoc, meine Betreuerin in Vermittlungsagentur Cosmolingua in Bern, welche mir meine Sprachaufenthalte massgeschneidert hatte, fragte mich wiederholt an, ob ich mit Schule, Unterkunft, Wetter oder einfach ganz allgemein mit dem Leben zufrieden sei.
Auf recht geheimnisvollen Pfaden erreichte meine Antwort an sie den Principal der ESOE, welcher mich darauf gleich zum persönlichen Gespräch in sein Büro lud.



Nun findet sich unter den News der Schul-Homepage ein kleiner Hinweis
über one man and his blog :-)

Doch eigentlich wollte ich meine Erzählungen über meine Freizeit fortsetzen!

Vorletzten Sonntag verbrachte ich mit Julia und Yon, beide Studenten aus Südkorea, in der countryside. Westlich der allen hier schon bekannten Klippe von Beachy Head zieht sich eine Küstenlinie wie eine riesige, weisse Kalkwelle dem Ärmelkanal entlang.
Sie fasziniert!
Mich auch, deshalb entschlossen wir, unseren eigenen Ausflug zu "organisieren".

Jo hatte mir "nur" ein Sandwich eingepackt, weil mir John zuvor schon zugeflüstert hatte, es befände sich dort ein typisches, von innen sehenswertes Pub, welches mir das Schleppen von zusätzlichen Lebensmitteln und Getränken abnehmen würde.

Es gibt Momente, in denen höre ich eher auf John...

Den 12-er Bus nach Brighton kennen wir schon...
... und mit einer doch schon erfreulichen Gewandtheit erreichten wir den Seven Sisters Contry Parc. Zur Einstimmung besuchten wir ein kleines, aber sehr nettes Info Zentrum.

Ausgestattet mit Wanderbuch und 25'000-er Karten machten wir uns anschliessend auf den Weg... mit der "Wanderausrüstung" eines durchschnittlichen Englischstudenten hier in Eastbourne, welche sich von der Schulkleidung nur dadurch unterscheidet, dass man letztere mit dem Fotoapparat garniert.

Nach den ersten hundert Metern...


kamen die ersten Zweifel an unserem Unternehmen auf, welche ich zuerst noch mit professionellem Optimismus übertünchte.
Yon und Julia hinter mir wurden im gleichen Verhältnis auffallend ruhig, wie sich unsere Halbschuhe langsam mit mud füllten.

Mir fiel mir nun auch auf, dass alle anderen Wanderer nicht etwa Wander- oder Trekkingschuhe trugen, sondern simpel und einfach sehr hohe, billige Plastikstiefel!

Das einzige, was uns vorwärts zog, war nicht mehr der Wunsch, am Ende doch noch dieses Postkartenbild in der Mittagssonne zu erleben, sondern nur noch die Hoffnung, das Leben hier nicht als Moorleiche beenden zu müssen.

Dabei hatten wir einen eisigen Wind, aber auch erste Sonnenstrahlen, im Gesicht.

Eine unendlich lange, schmutzige Dreiviertelstunde später...



dann die erste Vermutung, dass sich Anstrengung auch am Sonntag Nachmittag lohnen könnte:
vor uns lag Cuckmere Haven, östlich davon begann sich die erste "Schwester" zu erheben...


und etwa 60 Höhenmeter weiter, öffnete sich uns dieser atemberaubende Ausblick:





Unsere Kameras füllten sich:

Seven Sisters mit Cottage, mit Warnschild, mit Strauch, mit blühendem Strauch, mit Portrait, mit Ganzkörperbild, Seven Sisters mit Grashalm, Zehenspitze...


Das ist so wie die Bilder mit dem Matterhorn.
Diese Bilder werden in jedem Fall später den Betrachter begeistern!




Die Beschreibung des Rückweges lasse ich hier weg, weil sie beim anschliessenden Besuch des Pubs Golden Galleon vergessen ging.

Eine pint of lager und ein lamb en croute verlängerten den Höhenflug der Gefühle.... bis mich die Beilage zum Lamm wieder auf den britischen Boden brachte: süsse Pfefferminzsauce!

Doch das ist ein anderes Thema!

Ich werde mich demnächst damit hier beschäftigen...
müssen.

Oh, à propos Essen, da war ja noch Harry Potter!

Auch er muss heute noch warten.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Die Queen, Harry Potter und ich



Schule besteht eigentlich nur aus arbeiten und lernen…


…möchte man denken.

Aber jedermann weiss, dass das Wort „scholae“ aus dem Griechischen stammt und soviel heisst wie „Musse haben“.


Und so halte ich es hier auch.


Zwischendurch gönne ich mir auch etwas mehr Musse, z.B. am Abend oder am Wochenende.


Manchmal nutze ich...

...ein Angebot der Schule, wie eine nette Party oder eine andere Aktivität, bei der man die verschiedenen Studenten besser kennen lernt….

… einen Busausflug in die weitere Umgebung, organisiert durch www.ukstudy.com oder

... ich stelle selber etwas auf die Beine.

Ich mag alles gerne.


So liess ich mich schon am ersten Wochenende von Ilona, einer Schweizer Lehrerin, welche mit ihrer Klasse 2 Wochen die ESE besuchte, gerne überreden, einen Besuch in London zu machen.


Bei einem kleinen Rundgang konnte ich meine London-Kenntnisse auffrischen:



Ich klopfte bei der Queen am Buckingham Palace …











…schaute bei den Horse Guards vorbei…







…und überprüfte die Eingänge zu den Houses of Parliament.













Aber das gewaltigste Erlebnis war am Sonntag Nachmittag um 15 Uhr ein service in der Westminster Abbey.



Bei diesem Evensung, der vor allem auch durch die Darbietungen des Knaben- und Männerchores der Westminster Abbey beeindruckte, fühlte ich mich wie in einem Film… um hunderte von Jahren zurückversetzt! Die Kathedrale war so eingerichtet, dass die etwa 100 Besucher und die etwa 50 Saenger beinahe nebeneinander sassen.


Merci Ilona für diesen Geheimtipp! Es wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein!

Doch am vergangenen Wochenende wagte ich den Besuch bei Harry Potter und den Sieben Schwestern...

...doch davon Morgen, denn meine Zeit hier im Buero ist wieder mal abgelaufen...




Freitag, 13. Februar 2009

A sixth

Einen Sechstel meiner Auszeit habe ich hinter mir, fünf Sechstel vor mir.

Ich denke, das ist ein Moment zum Innehalten und zum ersten Mal zurück zu blicken.



Was habe ich bisher gelernt?

Wie erlebte ich den Wechsel von der einen Lehrerpult-Seite zur anderen?

Ja, wie geht es mir eigentlich?



Zuerst mal bin ich wirklich froh, dass ich vor meinem Sprachaufenthalt hier meine aus meiner früheren Schulzeit stammenden „Feld-Wald- und Wiesen-Kenntnisse“ in einem einjährigen Kurs an der VHS in Laufen wieder ein bisschen ordnete und auffrischte.



(Hier endlich einen lieben Gruss an meine Freunde im Englisch-Kurs im Gym Laufen! Ich denke jeden Dienstag Abend an euch. Auf meinem überladenen Schreibtisch in meinem nicht gerade weitläufigen Zimmer steht sehr prominent die Abschiedskarte von euch. Ganz herzlichen Dank!!!)



Gut, ich brauchte in den vergangenen Jahren immer wieder etwas „Englisch“. So halfen mir einige Signal- & Stichwörter, mutig eingesetzte body language und ein schönes Quentchen Fantasie meist irgendwie auf meinen Reisen zu überleben.

Und dann kam mein Start hier.

Ich wusste, dass ich eigentlich nichts kann..


Deshalb war ich in den ersten Tagen überrascht, dass ich verstanden wurde und sogar einfache Gespräche führen konnte. So parlierte ich weiter munter drauflos.

V.l.n.r. Graham (Lehrer), Annelis (schon wieder in der Schweiz zurück), Yao (von China)



V.l.n.r. Surimi (von Japan), Christine (Lehrerin)

Ich denke, meine host parents Jo & John verstanden von mir etwas soviel, wie ich von ihnen.

Und die Lehrer Graham, Christine und Rolf sind sich eh gewohnt, aus wenig Brocken viel zu erahnen und halfen mir entsprechend selbstverständlich über viele Sprach-Klippen hinweg.


















v.l.n.r. Ali (Saudi Arabien), Yao, LiuLu, Lee (China), Tina (Ukraine), ich und Adrian (China)


Und ich war glücklich, dass ich mit all meinen Mitstudenten aus aller Welt kommunizieren konnte.


…doch so nach zwei Wochen merkte ich in sokratischer Weisheit, dass ich eigentlich wirklich nichts weiss.

  • Wie war das jetzt mit dies jetzt mit „die Handlung wird betont (nicht das Ergebnis), bis in die Gegenwart andauernde Handlung, abgeschlossene Handlung, die Einfluss auf die Gegenwart hat“ oder „zu einem zukünftigen Zeitpunkt im Ablauf befindliche Handlungen, sichere oder selbstverständliche Handlungen.“

„Aha…“, oder doch eher „Hmm?“


Und an das soll ich beim morgendlichen Porridge-Essen denken, wenn ich mit Jo den BBC1-weather report anschaue?

Oft frage ich sie bei dieser Gelegenheit in kindlichem Unverstand Dinge, welche mir nun mal eben nicht ganz vollkommen klar sind. Ihre sonst so lebendigen Augen beginne mich dann zu fixieren und sie meint dann plötzlich lakonisch:“Da muss ich doch nun auch darüber nachdenken.“


Nun aber, in den letzten Tagen merkte ich freudvoll: Ich muss Abschied nehmen!




Ich muss Abschied von der für mich klaren deutschen Sprache nehmen: Was war gestern, was ist heute, was wird morgen sein, und mir Fragen stellen wie:

Was beabsichtige ich zu tun? Habe ich das erst als Wunsch, habe ich das schon geplant oder mache ich das jetzt spontan?



Irgendwann wird das für mich hoffentlich so logisch und klar, wie dass ich beim Einsteigen ins Taxi dem Fahrer nicht seinen Sitz wegnehmen sollte.

Montag, 9. Februar 2009

Frühlingsgefühle auf Beachy Head

s
Es war am Samstag vor einer Woche.
Die Schlagzeile der Times versuchte, nun langsam das Thema Schnee zu verlassen.

Und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, endlich DIE Sensation von Eastbourne kennen zu lernen.



Nach dem Pier, über welches nun jeder Besucher automatisch stolpert, ist Beachy Head mindestens die zweit berühmteste Sehenswürdigkeit hier... bloss stolpert man da nicht so drüber, wie ich an diesem leicht verhangenen Samstag merken musste.

Der Bus Nr. 12, welcher Eastbourne mit Brighton verbindet, sollte mich an mein Tagesziel bringen.
Ich hatte mir zuvor beim traditionellen Anstehen an der Haltestelle an der Terminus Road einen kleinen, klaren Satz zurechtgelegt: "Single ticket to Beachy Head, please."
Buschauffeure ("Keiner kommt in den englischen Bus, denn durch sie") sind fast immer sehr nett, vor allem, wenn man auch freundlich zu ihnen ist. Deshalb betonte ich das "please" und unterstrich es mit einem zurückhaltenden Lächeln.
Um so erstaunter war ich, dass er mich überfreundlich und ausführlich aufklärte, dass ein solcher Besuch für mich viiieeel zu gefährlich sei, mich der Winterwind herunterblasen könnte und er überhaupt nicht im Sinne hätte, dorthin zu fahren; der Winterfahrplan sähe das zudem leider auch nicht vor.
Da sich hinter mir eine zwar geduldige, aber nun doch schon recht lange Schlange gebildet hatte, unterliess ich es, die Konversation weiter zu führen, dankte ihm und änderte flugs meinen Tagesplan.

GESTERN Sonntag wagte ich den zweiten Anlauf. Inzwischen hatte ich eine Woche Zeit, mich bei der örtlichen Touristinformationklüger zu machen und mit Johns Unterstützung wusste ich nun, dass an Sonn- und allgemeinen Feiertagen ein paar crème-rote Busse meinen Wunsch erfüllen würden.

Und wie ich belohnt wurde!

Über mir lachte die Sonne am blauen Himmel, der laue Wind weckte Frühlingsgefühle, Johns Mahnung, dicke, warme Kleider anzuziehen, erwies sich ausnahmsweise als falsch.


So setzte ich mich etwa 530 feet über dem Meeresspiegel an auf das recht trockene Gras, genoss das Thon-Sandwich, welches mir Jo mit vielen Ermahnungen, nicht zu nahe an den Klippenabgrund zu stehen eingepackt hatte, und blickte einfach mal in die Sonne!



So schön kann Sussex sein!




















Als ich Stunden später die wunderbar weissen Kreidefelsen und das niedliche, kleine Bijou von einem Informations-Museum verliess, war ich so zufrieden, dass mir beim anschliessenden eineinhalbstündigen Abstieg nach Eastbourne zurück nicht wesentlich auffiel, ...



dass ich Teile des Weges an meinen Schuhen mitnahm.

Und besonders stolz bin ich natuerlich auch, dass ich es nicht nur geschafft habe, hier mein erstes Video fuer meinen Blog zu drehen (das war noch nichts Besoonderes), es aber anschliessend auch noch fuer meine immer groesser werdende "Gemeinde" (LOL, es sind nun schon 3! abonnierte Leserinnen und Leser, merci Heidi, merci Pascal, merci Annelis) hier hinaufzuladen, das war fuer mich etwas Neues.

Aber fuer euch mache ich alles :-)

Also, unten einfach draufklicken... aber Vorsicht, es ist nahe am Abgrund!

Mittwoch, 4. Februar 2009

The Landlady

Heute möchte ich dir einen kleinen Einblick in meinen Schulalltag geben :
Es ist eine Geschichte von Roald Dahl, einem norwegisch-walisischen Schriftsteller, der in England vor allem als Kinderbuchautor bekannt ist.... aber nicht nur :-)
Viele seiner Geschichten sind so ungewöhnlich wie seine Karriere.

Unser Klassenlehrer Graham hat mit uns die recht lieblich-bizarre Geschichte mit typisch englischem Hintergrundhumor bearbeitet.

Ich möchte sie dir nicht vorenthalten :-)

Bedenke bitte bei der Lektüre, dass praktisch alle Studenten der Klasse bei einer hostfamily, also bei einer landlady untergebracht sind...
Dieser Umstand gibt der Geschichte noch eine zusätzliche Würze...

Hier sind die einzelnen Teile zum Anhören.

Hier im Original zum Lesen.

Oder wers dann doch lieber in Deutsch hat... und sich direkt gruseln lassen will...
die Übersetzung...

Viel Vergnügen!

Montag, 2. Februar 2009

England steht Kopf!

Ja, kaum hatte ich gestern meinen Post beendet und das Internetcafe verlassen, passierte das, was ich geschrieben hatte:

Es begann zu schneien!

Und nun liegt ein sanfter Schneehauch auf Feldern, Wiesen und Strassen.

Nein, liebe Schweizer, jetzt nicht einfach unüberlegt weiter lesen, sondern zuerst nachdenken:
- gemäss meiner hostfamily hat es in Eastbourne seit 20 Jahren nicht mehr so viel geschneit, dass der Schnee liegen blieb.
- und das Vereinigte Königreich ist wohl auf alle Eventualitäten, inkl. Kriege und alles Schreckliche der Welt vorbereitet, nur nicht auf Schneefälle. Vor allem nicht, wenn der Schnee unüblicherweise auf den Strassen liegen bleibt.

So gabs dann für mich recht amüsant-bizarre Momente heute Morgen.
- Meine hostmother Johanna fragte mich tief besorgt, ob ich wirklich bei Schneefall in die Schule wolle.
- Die Morning News von BBC sendeten live von verschiedenen Plätzen des United Kingdom. Und überall das selbe Bild. Ernsthafte Reporter vor verzweifelten Autofahrer, deren Autos hoffnungslos im Schnee steckengeblieben waren. Vor allem in London schien alles still zu stehen, nicht nur Busse und Flugzeuge.
- Auf meinem Weg zur Schule begegnete ich vielen Einheimischen, welche am Morgen mit dem Fotoapparat auf den Strasen der Stadt standen und fotografierten: Schnee auf Kirchen, Schnee mit Möwen, Schnee auf Autos, Schnee mit .... usw.
- Viele Lehrer und Studenten erschienen dann tatsächlich nicht, weil ausser Autobahnen keine Strassen geräumt wurden, .... sondern schlicht und einfach... als geschlossen erklärt wurden.

Und so wartet man dann eben bei einer Tasse Tee darauf, dass sich der Schnee wieder so wegbewegt, wie er gekommen war, nämlich von selber.

Ah, da waren in unserer Schule noch die arabischen Studenten, welche sich im Garten der Schule im Schnee tollten, Schneeballschlachten machten und sogar Schneebälle in die Klassenzimmer hineinbrachten.

Nun denn, ich mache mich mal ganz sorgfältig auf den Heimweg, und werde wohl heute Abend mit John noch über winter tyres diskutieren.

Und der Wetterbericht bleibt so ernst, wie die Miene der Reporter.

Sonntag, 1. Februar 2009

My Timetable

Es ist unglaublich. Nun bin ich schon zwei Wochen hier in Eastbourne. Hoechste Zeit, dass ich alle Unklarheiten ausraeume (Wie zum Beispiel Pascals Vermutung, dass ich mich hier aussschliesslich amuesieren wuerde)...

... und offenlege, wie mein Tagesablauf wirklich aussieht!

Der Morgen beginnt fuer mich so, wie die Natur es mir wohl eingegeben hat. Ich lasse mich jeden Morgen so um 7 vom Lachen der Moewen und dem Sonnenaufgang wecken. :-)

Meist mischen sich die Glocken von St Mary's dazu.



Anschliessend habe ich alle Zeit der Welt um mich fuers Fruehstueck bereit zu machen.

Um 8 hat Johanna den Tisch fuer mich gedeckt: - Porridge
- Toast
- Jam & Marmalade
- Joghurt
... und natuerlich den obligaten Cup of Tea.

Dazu gibts ein ausfuehrliches Morgengespraech mit Jo, welches um 8:15 durch den Weather Report der BBC am TV unterbrochen wird.
Gut, in den letzten Wochen war meist typisches englisches Winterwetter: tuechtig Wind vermischt mit unterschiedlichen Mengen Regens.
(Morgen Montag solls uebrigens Schnee geben! Eine Sensation hier!... und ich fuehle mich ein wenig zu Hause.)

So mehrfach gestaerkt verlasse ich mit meinem Schirm unter dem Arm (es ist schon mein zweiter, der erste wurde ein Opfer diverser Windboeen) um 8:30 meine Hostmother und durchquere zu Fuss die kleine Stadt.

Kurz vor 9 erreiche ich meine Schule.

Die Eastbourne School of English liegt sehr zentral, aber doch an einer recht ruhigen Strasse.



Mein Stundenplan:

9:00 - 10:00 Main Class with my teacher Graham
10:00 - 10:30 Coffe Break (und erstes checken meiner E-Mails)
10:30 - 11:30 Main Class
11:30 - 11:45 Short Break
11:45 - 12:45 Main Class with my teacher Christine

12:45 - 13:45 Lunch Break

13:45 - 14:45 Focus Lesson, Life English Communication with Rolf
14:45 - 15:00 Afternoon Break
15:00 - 16:00 Focus Lesson

Dann habe ich den Kopf meist ziemlich voll :-)...

...und ich bin froh, in der Student Lounge ein bisschen mit anderen Studenten zu plaudern (natuerlich in English, denn mein Arabisch, Chinesisch, Koreanisch, Russich und Tschechisch ist noch nicht so gut) ...
... im Internet zu surfen und meinen Blog zu schreiben
...oder E-Mails zu beantworten.

So nach 5pm bummle ich dann noch durch die Stadt oder dem Meer entlang.


Ja, so sieht es manchmal aus, sonnig, trocken und richtig zufrieden!

Um 6:30pm warten Johanna und John an der Church Street mit einem gewaltigen Abendessen auf mich. Und das hat nun jeweils nichts mehr mit meinen Erfahrungen mit der englischen Kueche (ehrlich, Heidi!) zu tun: Gemuese, Huhn, Fisch oder Rind, Kartoffeln oder andere gute Beilagen... und alles nach der Kunst der Hausfrau zubereitet.
Wirklich delicious!

Um 8pm ziehe ich mich in mein Studierzimmer zurueck und mache Hausaufgaben,
denn davon gibts taeglich genug :-)

Und dann geht auch ueber dem English Channel langsam die Sonne unter...