Mittwoch, 27. Mai 2009

History, Murderer and Memorial Day

Es gibt hunderte von verschiedenen Möglichkeiten, San Francisco zu entdecken und erforschen.
Eine ganz sympathische, umweltfreundliche und erst noch unglaublich günstige Art sind die free walking tours. Es sind local volunteers, welche die kleinen Gruppen von 5 - 10 Personen durch ihre Nachbarschaft führen, vieles erzählen können und ganz gerne mit den Besuchern über alles Mögliche plaudern.

Es war die Tour durchs ferry building, die ich zusammen mit meiner classmate Eva besuchte.




Wesentliche Säulen der kalifornischen Wirtschaft waren die Schifffahrt, die Goldgräber...



...aber auch die Landwirtschaft...


...denn im Innern der Bucht von von San Francisco scheint die Sonne wirklich fast immer.




Wer nun etwas auf Evas Blog weiter lesen möchte, kann dies hier tun :-)

Es gibt drei historische Ereignisse, auf stösst man immer wieder:

- 1776, die Gründung der "Mission des hl. Franziskus von Assisi" durch den Mönch Junipero Serra (und ihn beschützend ein paar Soldaten)
- 1848, Gold wird am Fuss der Sierra Nevada entdeckt (49er = Goldgräber, welche 1849 nach Kalifornien kamen)
- 1906, ein gewaltiges Erdbeben und eine anschliessende dreitägige Feuersbrunst legen die ganze Stadt in Schutt und Asche


So besuchte ich natürlich das älteste Gebäude der Stadt des Heiligen Franziskus,
die Mission Dolores, ein steinernes Relikt der spanisch-kolonialen und missionsgeschichtlichen Vergangenheit der Stadt.
Dank seinen 1,2 m dicken Mauern hat es auch das Erdbeben überstanden.



Von aussen wirkt die Kapelle unscheinbar, sie wird von der daneben stehenden neuen Basilika wortwörtlich in den Schatten gestellt.




In der Basilika stellt ein schönes Farbglasfenster Franz von Assisi, den Beschützer der Mission und der Stadt San Francisco dar.




1822 beendet die mexikanische Revolution die spanische Herrschaft in Kalifornien und 1846/47 wird der 800 Einwohner umfassende Ort von US-Truppen erobert und offiziell in San Francisco umbenannt. Ein Jahr später, 1948, wird Gold entdeckt und innerhalb von zwei Jahren verwandeln 100'000 Goldsucher San Francisco in eine wilde boomtown.

Dass dabei der kurz vorher eingewanderte Baselbieter Grossgrundbesitzer Johann August Sutter vollkommen überrannt wurde und seinen goldhaltigen Landbesitz nicht verteidigen konnte, überrascht dabei nicht sehr.

Ein Name ist mit dem Goldrausch von damals und mit dem "Wilden Westen" eng verbunden:

das Transport- und Bankunternehmen Wells Fargo.

(Oh Gott, haben die guys die website aber gut gestaltet!!!)

Nun, ich besuchte natürlich das kleine-feine Museum an der Montgomery Street...

...sah die Goldnuggets...




...den "Fahrplan" der ersten Verbindung quer durch den Kontinent, welche "nur" 24 Tage gedauert hatte (Die Kutschen fuhren mit den bis zu 18 Passagieren Tag und Nacht!!! Und ich runzle die Stirn schon gewaltig, wenn ich 14 Stunden von der Schweiz nach SF unterwegs bin. )




Wenn ich mir die Reise vorstelle, schwinden alle romantischen Vorstellungen aus den Western Filmen.


A propos Gewalt!

So findet hier der Englisch Unterricht statt!

There was a murder in the classroom. But who did it? Who could have murded Barbara? It must have been one of the students!





Ich gestehe, ich war der Mörder!

Gestern Montag war Memorial Day. Ich nutzte das lange Wochenende für einen Ausflug in den Yosemite National Park am Sonntag.

Nicht alles was ich mache, ist klug....
4 Stunden Hinfahrt im Bus...
2.5 Stunden im Stau vor und im Park (denn es war Memorial Day Weekend!)
2 Stunden Aufenthalt/Anstehen/Sandwich kaufen
4 Stunden Rückfahrt.....
Kosten: 130$






Ich fühlte mich ein bisschen wie in den Schweizer Alpen.... z.B. im Lauterbrunnental...




Bloss der traffic jam im Park war für mich wirklich fremd. Im Autoland USA fahren einfach alle mit dem Auto quer durch alles.

Neu und beeindruckend war aber die 200 Meilen (ca. 300km) Reise durch das Hinterland von San Francisco. Kilometerlange Getreidefelder und Obstplantagen, rieseige Viehherden, kerzengerade Strassen bis zum Horizont, alles ein bisschen wie in den Filmen: nicht enden wollend!



Doch dazwischen, z.B. in Merced, ein Zwischenhalt auf einer fruit barn... einem Laden für lokale Landwirtschaftsprodukte... (ok, vollkommen untertrieben, aber was solls?)




A B E R.......


hier gabs auch......


Ricola Bummeli!!!!

Knapp konnte ich mich zurückhalten & fotografierte nicht!



Gestern Montag:
Am Memorial Day...

...alles ein bisschen patriotisch! Auch ich :-)




Und die Brücke über "das Tor zum Gold" wechselte ihr Aussehen immer wieder.





So wirkt sie richtig geheimnisvoll ....

Montag, 18. Mai 2009

Pazifik, Nacktes und Chowder


Bevor ich heute überhaupt etwas schreibe, hier zuerst dies Bild!




Heute schon einem teacher thanks gesagt?

Nicht? Dann ist es also höchste Zeit!

Und wenn wir schon von Schule sprechen, hier ein kleiner Einblick in die EmbassyCES San Francisco:




Und am vergangenen Mittwoch Nachmittag nach dem Unterricht unternahmen wir einen Katamaran-Trip zur Golden Gate Bridge... und unten durch hinaus in den Pazifik.




Hier auf den Bildern sieht das unendlich locker aus, in Wirklichkeit fühlte ich mich auf diesem Boot wie auf der Titanic! Gewaltige Winde, rüttelnde Wellen und immer das Gefühl, dass ich dann doch noch über Bord fliege und in den reissenden Strömungen des Golden Gates auf Nimmerwiedersehen.... Aber, lassen wir das! :-)




Gestern Samstag besuchte ich die Westküste von San Francisco, ausserhalb der Bay. Besonders gefiel mir der Sutro Heights Park, benannt nach Adolph Sutro, welcher zu Ende des 19. Jahrhunderts diese wunderschöne, aber karge Gegend wesentlich belebt hatte.






Wer weit blicken kann, sieht auf der anderen Seite des Pazifik China....




oder hier eher südwestlich Australien.



Nicht gesehen?
Ok, dann verlassen wir den Park wieder!



Heute Sonntag um 8 am (!) war

Bay to Breakers

Eigentlich ein Stadtlauf....
(vom Bay zu den Wellen des Pazifik = quer durch die Stadt)

aber...





...hinter den sportlichen Läufern....




laufen viiiiiel mehr andere "Läufer" ....



...und so wird aus dem sportlichen Ereignis....



eine Riesenfete, mit dem Ausmass eines unendlichen, stunden(!)langen Karnevalumzuges...



...welcher nicht immer ganz "jugendfrei" ist :-)

(Evtl. auf YouTube Bay to Breakers eingeben.... Oder besser, doch nicht!!!)

Dann wurde aufgeräumt, homeless people lasen die Flaschen und Büchsen zusammen...



...die Ordnung wurde wieder hergestellt...





...und die Stadt wieder geputzt. Am Mittag war, zumindest offiziell, Schluss.





Morgen ist ein ganz normaler Arbeitstag!


Und zum Ende des Wochenendes gönnte ich mir hier noch, endlich, eine Clam Chowder, eine wunderbare Fischsuppe, welche meist in einem kleinen, runden Sauerteigbrot serviert wird.
Das sieht dann so aus




Zum Nachkochen hier das Rezept! KÖSTLICH! Enjoy your meal!



Samstag, 9. Mai 2009

Timetable and... THE BRIDGE !

So wie mein heutiger Blog Post erscheint, war auch meine Woche:

Eher trocken und hart die Schule....

.... farbig, fulminant und atemberaubend das Wochenende!


Ähnlich wie bei der ESE in Eastbourne belege ich auch bei der Embassy CES in San Francisco einen Intensivkurs. Zumindest mal in den ersten 5 Wochen. Die zweiten 5 Wochen werde ich als Standardkurs belegen, dabei fallen dann die beiden Nachmittagslektionen weg. Gegebenenfalls werde ich die freie Zeit dazu nutzen, Lücken zu stopfen, denn diese entdecke ich immer wieder.

Mein Timetable sieht nun wie folgt aus:

Am Morgen

08:30 - 10:10 Doppellektion Grammar mit Alex


10:30 - 12:10 Doppellektion Vocabulary mit Brian



12:40 - 14:20 Doppellektion American Culture mit Kristin

Alle drei Doppellektionen dauern also 100 Minuten, und das kann auf den Stühlen zwischendurch schon mal hart werden.

Alle meine drei Lehrer sind um dreissig, stets gut vorbereitet, könnten aber unterschiedlicher kaum sein.

Während Alex, wohl auch wegen seinen italienischen Wurzeln, oft recht tough daher kommt und sein Unterricht zwischen pädagogischen Highlights und staubtrockenen Wüsten bewegt, so ist Brian der stets freundlich lächelnde, gutgelaunte helper, der mitunter ganz versteckt, wenns die anderssprachigen Studenten nicht hören, auch schon mal ein Wort ins Deutsche übersetzt (diese Sprache beherrscht er nämlich auch perfekt).
Kristin ist eine ebenfall sehr freundliche und angenehme Lehrerin. Ihr kommt der part zu, uns mit interessanten Aspekten der amerikanischen Kultur bekannt zu machen. Sie macht das gerne mit kontroversen Themen, welche wir dann während einer Woche vertiefen. In den vergangenen drei Wochen hatte ich Einblicke in animal rights, parenting und die gun nation, wobei ich überrascht war,

- dass hier Tierschützer schon mal zu Waffen greifen ... gegenüber Menschen
- dass Singles Kinder adoptieren können, Hauptsache sie sind vermögend genug
- dass Kinder mit 12 Jahren das Recht haben Waffen zu erwerben

Mitunter staune selbst ich!


Apropos staunen:

Am Freitag Nachmittag haben wir jeweils frei.

An diesem Freitag nahm ich den Stadtplan und mein Abo für den MUNI (Nein, kein Tier!). Unter dem Link gibts auch eine sehr brauchbare Verbindungsplanung.

Dann machte ich mich mit dem Bus auf den Weg.

Öffentliche Verkersmittel sind im Autoland USA etwas für die Armen. Als Senior bezahlt man 10$ monatlich. Ich muss 45$ für mein Monatsticket hinblättern, dafür ist aber der cable car (sonst 5$ die Fahrt!) inbegriffen.

Eine Stunde, zwei Busstrecken, viele quengelnde Kinder, bettelnde Kriegsveteranen, auslaufende Milchtüten, herumkreischende Jugendliche und schnarchende Chinesen später aber dann dieses Bild:






WELCH EINE NATION!





Oder doch zumindest, welch ein Bauwerk!

Da muss auch der Urs richtig stehen bleiben, tief durchatmen und staunen!




Details kann man hier nachlesen.

Von mir nur eine winzige Auswahl meiner Bilder...




Joseph Strauss, Initiant und leitender Ingenieur

(geplant hatte sie der Schweizer Ingenieur Ammann)




Ein Kabelstück





Der Fussgänger- und Radweg...



...und natürlich sechs Streifen für die Autos.


Und weils so schön war, auch das Wetter,






... machte ich mich auf zu einer zweistündigen Wanderung der San Francisco Bay entlang...







...setzte mich zwischendurch in den Schatten,
teilte mein Staunen mit anderen...


...und erreichte am Abend mit gerötetem Gesicht Fisherman's Warf...




Was für ein gewaltiger Tag!