Montag, 8. Juni 2009

Kunst, Swiss Tradition & Baseball

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Dieses Wochenende war ich im Baseballstadion!!!




The San Francisco Giants

im AT&T Park.

Und wer nun staunt, dass ich ein Baseball-Spiel besuchen würde, der kommt gleich noch mehr ins Staunen, wenn ich schreibe, dass ich dort eine Oper erlebt habe!

8 pm: Der noch bleiche Vollmond versteckt sich hinter Schleierwolken über der San Francisco Bay. Zehntausende von Besuchern erheben sich zur National Anthem, sie ertönt vor jedem Baseballspiel!




Die Rasenfläche ist aber bedeckt mit Wolldecken, auf denen die Besucher sitzen oder liegen, dazwischen spielende Kinder.
Die meisten starren nun gebannt auf die grosse Anzeigewand, auf welcher in hervorragender Qualität die Direktübertragung der Oper "TOSCA" aus San Franciscos War Memorial Opera House beginnt.

Sie ist natürlich in Originalsprache, aber sowohl in England wie auch hier in den USA ist es üblich, Opern in Englisch zu "übertiteln". Ich finde das äusserst angenehm, so hat auch der "Ungebildete" eine Chance, den Inhalt nachvollziehen zu können.


Und tatsächlich, das riesige Stadion war während 3 Stunden gefüllt mit Kultur!
Interessant waren auch die beiden Pausen!
Als ich sah, dass die jeweils über 25 Minuten dauern würden, befürchtete ich Langeweile.
Doch weit gefehlt :-)

  • Videoclips der Proben
  • Karaoke-Opern-Songs fürs Publikum
  • Interviews & Diskussionen mit Beteiligten (Wie bei Sportübertragungen!)
  • Werbeclips der Sponsoren (Die Oper war free!!!)
  • ...und Eigenwerbung der Oper "The thrill of live performance"
Gut, etwas gewöhnungsbedürftig wars schon, aber mir ging immer wieder die Frage durch den Kopf: "Warum macht man das nicht schon lange?"

Ich gehe normalerweise kaum in die Oper, weil
  • ich nichts verstehe
  • die Karten recht teuer sind
  • die Sitzplätze unangenehm sind, um es 3 Std. darin auszuhalten
  • ich mich noch in eine unbequeme Kleidung stürzen sollte
  • es also eigentlich recht unattraktiv & langweilig ist
...und hier in San Francisco gehen an einem Abend Zehntausende in die "Oper", wie ich!
Und die alle wären sicher sonst NICHT gegangen.

Und Werbung gibts nun mal fast überall!
Wie hier... für den bevorzugten Fastfood der SF Giants!

(Das wäre jetzt so ein Moment, in dem man das Bild vergrössern... und den "ALPINE"-Teil genau ansehen sollte!)




Swiss Tradition - Gourmet Quality

Wo Switzerland ist, wissen eher wenige hier, aber dass Swiss etwas Gutes ist, sehr viele.
"Oh, you are from Swiss?", hörte ich schon wiederholt!

Haben eigentlich Swiss operas Webseiten, auf denen auch Education Material angeboten wird?

Da wird Puccini ganz schnell lebendig!

Was man pädagogisch nicht alles aus einer Oper herausholen könnte, wenn man nur die Barrieren abbauen würde!





Oh, diese Büchse kommt dann bald...

2 Kommentare:

heidi hat gesagt…

Hallo Urs
Ansätze zu der etwas "anderen Oper"
hatten wir letztes Jahr auch in der Schweiz, als die Traviata im Hauptbahnhof Zürich aufgeführt und im TV übertragen wurde.

Danke für deine interessanten Beiträge. Ich lasse mich begeistern davon und verliere vielleicht einmal meine Vorurteile gegenüber Amerika....

Urs Brechbühl hat gesagt…

Ja, Heidi

gleich alle Vorurteile brauchst du nicht zu korrigieren :-)
Ich werde sicher noch über komische und fragwürdige Dinge(wie zum Bespiel eben der Verpackungswahn) schreiben, aber alles in allem gibt es überall Sachen, die man von anderen lernen kann.
Gerade "das Elitäre", welches unsere Theater- und Opernhäuser umgibt, führt ja immer wieder zu Kritik von Steuerzahlern. Warum also nicht die Schwellen senken und alle teilhaben lassen, welche mitbezahlen?
Nun denn, leider, leider.... muss ich langsam daran denken, dass nichts ewig dauert.
Aber davon später...

Lieben Gruss
Urs